scirocco 10

scirocco 10

Auf einem fast unbebauten Grundstück mitten im bevölkerungsreichsten Bezirk Wiens entstand ein Wohnkomplex mit großzügigen Gemeinschaftsflächen und belebter Erdgeschosszone.

Ursprünglich sollte nur ein Supermarkt gebaut werden. Doch mit der Möglichkeit eine Nebenfahrbahn aufzulassen, konnte an diesem Standort ein vielfältiger Nutzungsmix mit urbaner Dichte in der Nähe der neu verlängerten U-Bahn-Linie 1 und ein großzügiger Platz entstehen.

Urbane Erdgeschosszone

Optisch ruhen großvolumige Baukörper auf einem gläsernen Sockel, in dem sich ein Supermarkt, die Post, ein Drogeriemarkt und ein Möbelgeschäft befinden. Der Vorplatz wurde neu geschaffen und schließt städtebaulich an die Nachbarbebauung an. So konnte ein großzügiger, urbaner und teils begrünter Freiraum entstehen, der nun als Grätzlplatz und Treffpunkt dient.

Gestapelte Baukörper

Der gesamte Komplex verteilt sich auf drei 5-geschossige Baukörper, die auf dem 4,8m hohen EG-Sockel verschiedene Hofsituationen bilden. Auffallend ist ein querliegender, zweieinhalbgeschossiger Riegel, der auch über den Vorplatz auskragt. Die 154 teils geförderten Wohnungen variieren zwischen 32m2 und 118m2. Alle Wohnungen haben zugeordnete Loggien oder großzügige Balkone. Mit dem gläsernen Sockel, den darauf ruhenden Baukörpern und den quer darüber liegenden Riegel, ergibt sich der Eindruck einer Stapelung.

Großzügige Gemeinschaftsflächen

Zur Förderung einer lebendigen Hausgemeinschaft stehen den Bewohner*innen großzügige Gemeinschaftsflächen zur Verfügung. Im 1. Stock liegt die Gemeinschaftsterrasse mit angeschlossenem Gemeinschaftsraum und Galerie, im 3. Stock befindet sich ein Kinderspielraum mit Waschküche. Beide Räume sind 2-geschossig ausgeführt und bilden mit einer durchgehenden, schrägen Glasfassade einen starken räumlichen Akzent, der die Hofsituation belebt.

Kunst am Bau

Das Farbkonzept für das Stiegenhaus und die Erschließungsgänge stammt von der Künstlerin Ingeborg Kumpfmüller, die sich auf architektonische Leitsysteme spezialisiert hat. Sie hatte die Idee Wände und Stiegenhausbelag farblich gleich zu behandeln. Die teils spektakulären Farbgebungen überraschen mit unerwarteten Aspekten, wie z.B. ein 100m2 großer Farbcode, der sich entlang einer 5-geschossigen Wand eines Lichtatriums hochzieht. Innenliegende Lichtschächte bringen Tageslicht bis in die untersten Geschosse.

Intensive Grünzonen

Im Inneren der Anlage sind die Höfe teils intensiv begrünt. Die Gemeinschaftsterrasse ist mit Trögen und einem Sandspielplatz ausgestattet. Im abgetrennten Innenhof sind die privaten Terrassen mit einer begrünten Pufferzone aus Stauden und Gräsern von der Allgemeinfläche getrennt. Kleine Bäume und große Sträucher bekommen durch sanfte Hügeln den nötigen Erdkörper von bis zu 1,70m Höhe. Ein Kleinkinderspielfläche und eine Boulderwand für Jugendliche komplettieren das Angebot.

 

  • Ort
    Troststraße 11, 1100 Wien

  • Inhalt
    Wohnen und Gewerbe

  • Fertigstellung
    2017

  • Auftraggeber*in
    Neues Leben Gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Reg. Gen.m.b.H 

    Neue HeimatGemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsges., Ges.m.b.H

  • Auftragsumfang
    Städtebauliche Studie, Betreuung Umwidmungsverfahren, Architekturplanung, Innenraumgestaltung, Betreuung Kunst am Bau

  • Projektleiter*in
    DI Ivan Blagojevic

  • Nutzfläche / BGF / Wohnungsanzahl
    14.031 m² / 19.120 m² / 154 WE

  • Energiesystem
    Fernwärme

  • Freiraum
    DnD Landschaftsplanung ZT KG

  • Statik
    ghp gmeiner haferl&partner zt gmbh

  • Kunst am Bau
    Ingeborg Kumpfmüller

  • Generalunternehmer
    G. & M. Maier Bauunternehmung Gesellschaft m.b.H.